Die Tour durch die dänische Südsee: Heide - Møns Klint - Heide, 21. bis 30. August 2007,  739 km

 

 

Die Tagestouren

Heide - Tarp

Tarp - Høruphav

Høruphav - Rudkøbing

Rudkøbing - Nykøbing F.

Nykøbing F. - Møns Klint

Møns Klint - Næstved

Næstved - Nyborg

Nyborg - Fåborg

Fåborg - Tarp

Tarp - Heide

zurück zur Hauptseite

21. August: Heide - Tarp  75 km

Es war noch einiges zu erledigen, trotzdem konnten wir schon um 11.45 Uhr losfahren. Der Weg war nicht neu für uns: Über Weddingstedt, Wiemerstedt, Fedderingen und Kleve fuhren wir zur Schleuse Nordfeld, um dort die Eider zu überqueren. Wir mußten etwas warten, weil gerade ein Segler durchgeschleust wurde.

Wir sind zwar sommerlich gekleidet gestartet, aber schon nach wenigen Kilometern hatten wir unsere Regenjacken angezogen und in Wohlde schließlich das komplette Regenzeug. In Treia kehrten wir in den Osterkrug ein und tranken Kaffee.
Kurz vor sieben erreichten wir den Landgasthof Tarp, bei dem wir uns telefonisch angemeldet hatten.

zurück nach oben oder zur Hauptseite 




Egernsund

22. August: Tarp - Høruphav 68 km
Nach gutem Frühstück verließen wir Tarp und fuhren nach Flensburg. Uli kaufte sich noch eine halblange Hose in der Stadt, aber sonst hielten wir uns dort nicht lange auf. Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir in Wassersleben über die kleine Brücke zur Schusterkate und dann auf einem schwierigen Waldweg nach Kollund und weiter auf dem Fjordvej direkt am Wasser. Gegenüber den Ochseninseln trafen wir ein bekanntes Ehepaar aus Eiderstedt, das einen Tagesausflug machte.
In Egernsund machten wir auf einem Platz am Wasser Mittagspause. Dabei fiel uns eine bunte Skulptur auf, die an die alte Ziegeleitradition des Ortes erinnerte.
In Sonderburg gingen wir zur Touristinfo und bekamen ein Privatquartier in Høruphav. Uns wäre ein Quartier näher an Mommark lieber gewesen, aber da war nichts zu machen. Wir tranken noch Kaffee in Sonderburg und sahen uns die Christianskirche an, bevor wir weiterfuhren. Kurz vor Høruphav erwischte uns ein Gewitterregen so schnell, daß wir keine Gelegenheit mehr hatten, das Regenzeug anzuziehen: Wir wurden bis auf die Haut durchnäßt.
Nachdem wir uns umgezogen hatten, gingen wir zum so oft gelobten Hotel Baltic zum Abendessen. Die Größe der Speisen war reziprok proportional zum Preis. Das Essen war aber gut. Dafür war das Bier warm und Irene bekam ein angeschlagenes Glas.
zurück nach oben oder zur Hauptseite
 


Blick von Ærø auf die See

23. August: Høruphav - Rudkøbing 47 km
Am nächsten Morgen waren unsere Sachen wieder einigermaßen trocken, das Wetter war wieder gut, und wir fuhren nach Mommark. Da die Fähre nach Ærø erst um 11.20 Uhr ging, setzen wir uns am kleinen Hafen auf einer Treppe in die Sonne. Schließlich kam die Fähre und während der Fahrt unterhielten wir uns mit zwei dänischen Radtouristen auf Dänisch, was ganz gut ging. In Søby gingen wir an Land und auf dem Weg nach Ærøskøbing machten wir am Strand Mittagspause. In Ærøskøbing machten wir eine Rundtour durch die Stadt und besichtigten die kleine Kirche.
Wir verließen die Stadt wieder und fuhren weiter nach Marstal. Dort gingen wir erst einmal in die Touristinfo, um uns nach Übernachtungsmöglichkeiten in Rudkøbing auf Langeland zu erkundigen. Das war nicht sehr ergiebig und nach einem Stadtrundgang tranken wir in der Fußgängerzone Kaffee.
Die Fähre sollte um 16.20 Uhr gehen und wir fanden uns auch rechtzeitig am Hafen ein. Die Fahrt war angenehm und nach etwa einer Stunde gingen wir in Rudkøbing an Land.
Gleich am Hafen war ein Hotel, das wegen seines Bauzustandes nicht sehr vertrauenerweckend aussah. Es war auch gar nicht zu erkennen, ob es geöffnet hatte. Daraufhin entschlossen wir uns, gleich zum Vandrerhjem zu fahren. Dort bekamen wir ein sogenanntes Familienzimmer mit eigener Dusche und WC. Bettzeug und Handtücher mußten wir uns zusätzlich leihen. Der Gesamtpreis war für deutsche Verhältnisse hoch, verglichen mit dänischen Hotelpreisen aber günstig.
Nachdem wir uns einquartiert hatten, machten wir einen ausgiebigen Bummel durch die Stadt, aus der der Physiker Hans Christian Ørsted stammt, und aßen auch in der Stadt zu Abend.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Rudkøbing mit Ørsted-Denkmal




"Allee" auf Lolland


Dom in Maribo

24. August: Rudkøbing - Nykøbing (Falster) 91 km
Am nächsten Morgen kauften wir noch in Rudkøbing ein und fuhren dann nach Spodsbjerg, um mit der Fähre weiter nach Lolland zu gelangen. Bei den bisherigen Fähren haben wir die Karten immer an Bord gelöst. Hier war es anders. Zusammen mit einem anderen Radlerpaar ließ man uns nicht an Bord. Wir mußten zurück zum Kassenhäuschen und erst die Karten kaufen, dann durften wir an Bord.
Von Tårs fuhren wir nach Osten und in der Nähe einer großen Hofanlage namens Knuthenlund fielen uns kilometerlange Alleen von kugelförmig geschnittenen Weißdornbüschen auf. Auch ein Hobby.
In Maribo besichtigten wir den Dom, der die Grabstelle der Leonora Christine beherbergt. Sie war die Tochter von Christian IV. und brachte fast 22 Jahre in Gefangenschaft zu. Danach lebte sie in Maribo im Kloster.
Nach einem Kaffee ging es weiter. In Sakskøbing sahen wir den mit einem lachenden Gesicht bemalten Wasserturm. Außerdem fing es dort an zu nieseln und wir zogen unser Regenzeug an.
Vorbei ging es am Schloss Krenkerup und schließlich kamen wir nach Nykøbing. Im Ort fragten wir nach einem Hotel und wurden an das Hotel Falster verwiesen, das am nördlichen Stadtrand liegt.
Dort bekamen wir ein schönes Zimmer und machten uns dann auf den Fußweg in die Stadt. Rundgang und Abendessen.
zurück nach oben oder zur Hauptseite

 


Møns Klint

25. August: Nykøbing - Busene (Møn) 78 km
Gleich im Hotel erkundigten wir uns, ob wir noch ein Zimmer im Hotel am Møns Klint bekommen könnten, aber da war nichts zu machen. Also fuhren wir erst einmal los. Wir hatten guten Rückenwind und fuhren bis Stubbekøbing und dort direkt auf die kleine Fähre nach Bogø. Nach kurzer Überfahrt versuchten wir, ein Quartier in der Nähe des Kreidefelsens zu bekommen. Das Vandrerhjem war auch ausgebucht, aber schließlich konnten wir ein Zimmer in der Pension Bakkegård in Busene reservieren. So konnten wir dann doch recht gelassen weiterradeln und kamen am späten Nachmittag in der Pension an. Wir hatten dort kein eigenes Bad/WC, aber es ging nun mal nicht anders.
Wir luden unser Gepäck ab und fuhren dann weiter zum großen Parkplatz, wo sich auch das neue GeoCenter befindet. Es waren nur etwa 2,5 Kilometer, aber die hatten es in sich. Wir genehmigten uns ein Eis, gingen dann zum Dronningestolen (128 m) und genossen die Aussicht. Anschließend stiegen wir auf einer hölzernen Treppe hinunter zum Wasser und auch wieder hinauf (496 Stufen
!). Damit hatten wir den östlichsten Punkt unserer Radtour erreicht.
Den Abend verbrachten wir in unserem Zimmer in der Pension, da weit und breit keine Gaststätte zu erreichen war.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Møns Hauptstadt Stege


Dronning Alexandrines Bro
 

26. August: Busene (Møn) - Næstved  83 km
Nach dem Frühstück verließen wir die Pension. Das Wetter war gut, aber wir hatten ab jetzt sehr starken Gegenwind, der uns oft dazu zwang, selbst bei Bergabfahrten in die Pedale zu treten. Wir fuhren durch Stege, die kleine Hauptstadt der Insel Møn und weiter zur Dronning Alexandrines Bro, die Møn mit Seeland verbindet. Auf der Brücke war der Wind so stark, daß Irene beim Schieben ihres Fahrrades Schwierigkeiten hatte, sich zu halten.
In unmittelbarer Nähe der Brücke auf dem seeländischen Ufer machten wir auf einer Bank vor der Kirche von Gl. Kalvehave unsere Mittagspause und genossen die Aussicht auf den Ulvsund und die Brücke. In Vordingborg besahen wir uns den Gänseturm und tranken in der Fußgängerzone Kaffee. Da es noch relativ früh war, entschlossen wir uns, nach Næstved weiterzufahren und reservierten im Vandrerhjem ein Zimmer.
Bei der Weiterfahrt blieb uns der starke Gegenwind treu, aber schließlich erreichten wir Næstved und erhielten im Vandrerhjen ( 4 Sterne) ein sehr schönes Zimmer.
Ins Stadtzentrum mußten wir etwa 1,5 km gehen, dort fanden wir ein schönes Lokal zum Abendessen.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Bahnhof Korsør
27. August: Næstved - Nyborg  63 km
Nach dem Frühstück fuhren wir in die Stadt zum Mönchsberg, auf dem sich ein Aussichtsturm befindet. Wir stiegen hinauf und besahen uns die Stadt von oben. Unterhalb des Aussichtsturms befinden sich 7 hölzerne Mönchsfiguren. Sie wurden 1997 an Ort und Stelle aus den Stämmen der Ulmen geschnitzt, die der Ulmenkrankheit zum Opfer fielen.
Dann fuhren wir weiter. Zunächst entlang der Straße nach Karrebæksminde und dann auf kleinen Seitenstraßen. Die stark kuppige Landschaft und der starke Gegenwind machten uns doch recht zu schaffen. deshalb beschlossen wir, entlang der Hauptstraße zu fahren, auf der es ebener zuging.
In Skælskør gingen wir in die Touristinfo, um uns nach Möglichkeiten zu erkundigen, wie wir über den Großen Belt kommen könnten. Es gibt keine Fähren mehr, man muß mit der Eisenbahn von Korsør aus fahren. Dann wollten wir noch Hotels in Nyborg wissen, aber auch das war schwierig. Schließlich bekamen wir den letzten Prospekt von Fünen.
Nachdem wir am Hafen von Skælskør Kaffee getrunken hatten, machten wir uns auf den Weg nach Korsør. Es waren nur noch ca. 20 km. Allerdings begann es zu regnen und wir mußten das Regenzeug anziehen. Der Bahnhof von Korsør liegt nördlich der Stadt an der neuen Trasse zum Tunnel. Bei der Fahrt durch die Stadt sahen wir links das Gelände, auf dem sich früher der Fährverkehr abspielte. Alles leer, die Eisenbahnanlagen abgebaut.
Der Zug nach Nyborg hatte eine halbe Stunde Verspätung, aber dann ging es in wenigen Minuten erst durch den Tunnel und dann auf der Brücke parallel zur Straße über den Belt.
In Nyborg waren es nur wenige Minuten zur Stadt. Wir bekamen ein Zimmer im Hotel Villa Gulle. Leider hatte das Zimmer kein eigenes Bad/WC.
Nach einem ausgiebigen Stadtbummel aßen wir in einer Pizzeria zu Abend.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Am Svendborg Sund


Kaffee im Garten von Madame Blå.
Der Dackel liegt in der Tür!

28. August: Nyborg - Fåborg 71 km
Die Sonne schien und wir verließen Nyborg in Richtung Süden. Irgendwo am Wege kauften wir an einem der unzähligen kleinen Verkaufsstände für 10 Kronen ein paar Pflaumen, die wir gleich an Ort und Stelle verzehrten. An der Südwestecke von Fünen in Åbyskov machten wir eine kleine Rast auf einer Bank unmittelbar am Wasser. Dann fuhren wir meistens am Wasser entlang nach Svendborg. Wir hielten uns in der Stadt nicht lange auf und fanden zwischen Svendborg und Rantzausminde eine schöne Stelle für die Mittagspause direkt am Svendborg Sund.
Danach fuhren wir wieder landeinwärts, denn wir wollten nach Ulbølle zum Laden "Madame Blå", von dem wir schon gehört hatten. "Madame Blå" ist in Dänemark der volkstümliche Name für die blau emaillierte Kaffeekanne. Es ist ein Laden, in dem man alles mögliche an mehr oder wenigen nützlichen Dingen kaufen kann, unter anderem auch ganz witzige von der Besitzerin entworfene Postkarten mit Anziehpuppen, wobei ihr Dackel die Puppe ist. Sie kochte uns einen Kaffee, den wir in ihrem Garten genossen. Nebenbei erzählte sie uns von ihrer Korrespondenz mit der Königin. Auf einer der Karten kann man den Dackel auch als Königin verkleiden, und diese Karte hatte sie nach Kopenhagen geschickt und auch Antwort bekommen.
Wir fuhren weiter. So etwa 5 km vor Fåborg war es dann soweit: Ulis Fahrrad hatte Plattfuß am Hinterrad. Es gibt viele Weißdornhecken an den Straßen und alle wurden gerade geschnitten. Und kurz vorher sind wir auch an einer vorbeigekommen. Wir zogen drei Dorne direkt aus dem Mantel und ein viertes Loch entdeckten wir später. Nach etwa 25 Minuten war alles wieder in Ordnung und wir kamen nach Fåborg.
Kurz nach dem Ortseingang befand sich das Hotel "Fåborg Fjord", in dem wir auch ein sehr schönes Zimmer bekamen. Wir gingen etwa 20 Minuten ins Zentrum und aßen nach einem Stadtbummel schön zu Abend.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Vier Löcher im Schlauch!



Rundkirche in Horne


Großsegler im Sonderburger Hafen

29. August: Fåborg - Tarp 88 km
Wir frühstückten im Hotel und hatten dabei einen herrlichen Blick auf den Fåborg Fjord. Dann packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg. Die nächste Fähre von Bøjden nach Fynshav sollte um 11:00 Uhr gehen und es waren noch etwa 15 km dorthin. Das Wetter war zwar gut, aber der heftige Gegenwind hatte nicht nachgelassen.
Unterwegs sahen wir uns noch die Rundkirche in Horne an. Es gibt in Dänemark nur sieben Kirchen dieser besonderen Bauform, davon stehen vier auf Bornholm. Ausserdem beherbergt diese Kirche einen von Thorvaldsen gestalteten Taufstein.
Am Fähranleger in Bøjden kauften wir unsere Fahrkarten und warteten auf die Fähre. Die Überfahrt nach Alsen verlief pünktlich. An Bord tranken wir Kaffee und lasen die Jyllandsposten.
In Fynshav mußten wir erst einmal an einer langen Steigung Höhe gewinnen. Danach ging es ziemlich rauf und runter. Aber von Asserballe bis Augustenborg ging es dann fast nur noch bergab.
In Sonderburg schoben wir unsere Räder durch die Fußgängerzone und konnten es nicht lassen, im wohlbekannten Antiquariat vorbeizuschauen. Das Resultat: Bücher von insgesamt fast vier Kilo, die wir noch irgendwie unterbringen mußten.
In der Nähe der Düppeler Schanzen machten wir an einem windgeschützten, sonnigen Platz Mittagspause. Danach fuhren wir auf dem schon bekannten Weg entlang der Flensburger Förde nach Wassersleben, wo wir Kaffee tranken. Telefonisch reservierten wir ein Zimmer im Landgasthof Tarp, den wir schon vom Beginn unserer Tour in guter Erinnerung hatten.
Die weitere Fahrt dorthin verlief problemlos entlang des Strandwegs und durch Flensburg hindurch.
Nachdem wir uns frischgemacht hatten, aßen wir auch im Landgasthof zu Abend.
zurück nach oben oder zur Hauptseite


Flensburg


 


Landgasthof Tarp

30. August: Tarp - Heide 75 km
Der Himmel war bewölkt, als wir in Tarp starteten. Südlich von Eggebek fuhren wir ein sehr langes Stück durch den Büschauer Forst und weiter mehr oder weniger parallel zur Treene nach Süden. Hinter Treia mußten wir unser Regenzeug anziehen und von da an regnete es fast ununterbrochen. Dazu kam, daß der heftige Wind ausgerechnet auf Südwest gedreht hatte. Auch in den Vortagen mußte es hier heftig geregnet haben, denn die Treeneauen standen unter Wasser. Das war vor 10 Tagen noch nicht der Fall.
Nachdem wir wir die Schleuse in Nordfeld passiert hatten, mußten wir erst einmal ein paar Rinder vertreiben, um das Gelände wieder verlassen zu können.
Auf der langen Geraden zwischen Nordfeld und Kleve kam uns ein Treckerfahrer entgegen. Er zog sichtlich die Schultern ein, als er sah, wie wir uns gegen Sturm und Regen vorankämpften.
Schließlich kamen wir ziemlich durchnäßt zu Hause an.
Aber nach einer heißen Dusche war alles wieder in Ordnung!
Und damit war diese schöne Tour zu Ende!
 
zurück nach oben oder zur Hauptseite